Geschichte

Enthüllung des Goethe-Denkmals an der Wiener Ringstraße am 15. 12. 1900

15. 05. 1878

Gründung des Wiener Goethe-Vereins

Mit der Gründung des Wiener Goethe-Vereins wurde im ausgehenden 19. Jahrhundert aus dem Kreis des Wiener Bürgertums der Versuch unternommen, dem großen Dichter und Wissenschaftler Goethe auch in Österreich ein Forum der Würdigung und Auseinandersetzung zu schaffen. Zugleich verband sich damit der konkrete Plan zur Errichtung eines Goethe-Denkmals in der k.k. Residenzstadt. Die 32 Gründungsmitglieder waren durchwegs Personen von Bedeutung und wissenschaftlichem Rang, jedoch nicht ausschließlich Germanisten oder Literaten. Sie begründeten nicht nur den ältesten Goethe-Verein der Welt, sondern auch einen der ältesten literarisch-wissenschaftlichen Vereine überhaupt.

1878-1904

  • Präsident: Dr. Karl von Stremayr (Minister für Cultus und Unterricht)
  • 1886 Gründung der Chronik des Wiener Goethe-Vereins auf Initiativen von Dr. Alois Egger von Möllwald; Herausgeberschaft und Redaktion: Hochschulprofessor Dr. Karl Julius Schröer (Literarhistoriker an der technischen Hochschule in Wien), nach dessen Ausscheiden abgelöst durch Dr. Rudolf Payer von Thurn.
  • Neben der Chronik rege Vortragstätigkeit
  • 15.12.1900 Errichtung und Enthüllung des Goethe-Denkmals an der Wiener Ringstraße. Daraufhin Änderung der Vereins-Statuten.
  • 1903 Feiern zum 25-jährigen Bestehen des Vereins (Festrede von o.ö. Univ.Prof. Dr. Jakob Minor)

Bildergalerie: Festgabe zur Denkmal-Enthüllung / Chronik des Wiener Goethe-Vereins ➔

1904-1907

  • Präsident: o.ö. Univ.Prof. Dr. Wilhelm von Hartel (Rektor und Minister für Cultus und Unterricht)

1907-1911

  • Präsident: o.ö. Univ.Prof. Dr. Jakob Minor (Universitätsprofessor für Deutsche Sprache und Literatur in Wien)

1911-1915

  • Präsident: Dr. Gustav Marchet (Rektor und Minister für Cultus und Unterricht)
  • Mit Beginn des 1. Weltkriegs mussten sowohl die Vereins- als auch die Publikationstätigkeiten stark eingeschränkt werden.
  • Der Verein hatte unter der Streichung staatlicher Zuwendungen, kriegsbedingten Papiermangel und der Einrückung zahlreicher junger Mitglieder zu leiden, was einen starken Rückgang der Mitgliederzahlen (von 537 Mitgliedern im Jahr 1894 auf knapp 200 im Jahr 1903 und etwa 150 im Jahr 1928) zur Folge hatte.
  • Edition und Kommentierung von Bildern und Autographen aus dem Bereich um Goethe aus der k.k. Fideikommiss-Bibliothek für die Chronik durch den Bibliotheks-Kustos Dr. Payer von Thurn.

1915-1920

  • Präsident: Dr. Viktor Russ (Herrenhausmitglied, Landtagsabgeordneter)

1920-1936

  • Präsident: Wilhelm (Freiherr von) Weckbecker (Sektionschef, Oberhofkämmerer)
  • Nach wie vor sporadisches und reduziertes Erscheinen der Chronik
  • Stützen des Vereins neben Dr. Rudolf Payer von Thurn vor allem die a.o. Universitätsprofessoren Robert Franz Arnold und Eduard Castle.
  • Ab 1921 Zunahme der Vortragsabende.
  • Gründung des Goethe-Museums, Übersiedlung in drei von der Fideikommiss-Bibliothek, nunmehr Nationalbibliothek, zur Verfügung gestellte Räume
  • Feier zum 50-jährigen Bestehen des Wiener Goethe-Vereins am 22.3.1928; der 35. Band der Chronik erscheint als Festband
  • 1932 große Ausstellung zum 200. Todestag Goethes in der Albertina

1936-1938

  • Präsident: o.ö. Univ.Prof. Dr. Robert Franz Arnold (Universitätsprofessor für Deutsche Sprache und Literatur in Wien)

1938-1945

  • Präsident: Edmund von Hellmer (bevollmächtigter Obmann: a.o. Univ. Prof. Dr. Eduard Castle)
  • Zum Stellvertreter eingesetzt: o.ö. Univ. Prof. Dr. Josef Nadler (Professor für Deutsche Sprache und Literatur in Wien)
  • Reglementierungen im Sinne des NS-Regimes (Juden von der Mitgliedschaft ausgeschlossen, jegliche Vereinstätigkeit hatte sich nach neuen Bestimmungen, nach dem Führer-Prinzip, zu richten)
  • Der Verein konnte seine Tätigkeit zwar fortsetzen, war aber hauptsächlich durch den beginnenden Krieg neuerlich eingeschränkt

1945-1958

  • Präsident: o.ö. Univ. Prof. Dr. Eduard Castle (jetzt o.ö. Professor für Deutsche Sprache und Literatur in Wien)
  • Allmähliche Konsolidierung und erneuter Ausbau der Vereinstätigkeit unter schweren finanziellen Verhältnissen (Anstieg der Mitgliederzahlen, zunehmende Vortragstätigkeit im künstlerischen wie im wissenschaftlichen Bereich

1958-1959

  • Präsident: Dr. Kurt Thomasberger (Ministerialrat, Sektionschef)

1959-1962

  • Präsident: Dr. Ernst Prossinagg (Ministerialrat, Schriftsteller)

1963-1974

  • Präsident: Dr. Wilhelm Waldstein (Ministerialrat, Sektionschef, Schriftsteller)

1974-1977

  • Präsident: o.ö. Univ. Prof. Dr. Robert Mühlher (Professor für Deutsche Sprache und Literatur, Institutsvorstand in Graz)
  • o.ö. Univ. Prof. Dr. Robert Mühlher, seit 1959 bereits Vizepräsident und Herausgeber der Chronik, führt deren Neugestaltung unter dem neuen Namen Jahrbuch des Wiener Goethe-Vereins durch.
  • Unter o.ö. Univ. Prof. Dr. Robert Mühlhers eigener Präsidentschaft übernimmt o.ö. Univ. Prof. Dr. Herbert Zeman (Professor für Neuere deutsche Literatur mit besonderer Berücksichtigung der österreichischen Literatur in Wien) die Vizepräsidentschaft und damit zahlreiche Aufgaben. o.ö. Univ. Prof. Dr. Zeman entwickelt ein völlig neues Konzept für das Jahrbuch.

23. - 26. 10. 1978

  • Zum 100-jährigen Bestehen des Vereins: Symposion „100 Jahre Wiener Goethe-Verein: Europäische Gespräche zu Goethe“ unter der Leitung von o.ö. Univ. Prof. Dr. Zeman
    (Eröffnung: Bundespräsident Dr. Rudolf Kirchschläger)

1978-1984

  • Präsident: Assoc. Prof. i.R. Dr. Conrad Lester (ehemals Professor in Los Angeles)
  • 1982: Reise nach Weimar und Böhmen
  • 1982: Symposion in Wien: „Goethes Einfluß auf die österreichische Literatur von Grillparzer bis Handke“

Seit 1984

09. 09. – 26. 10. 1999

  • Für das Jubiläumsjahr zum 250. Geburtstag Goethes gestaltet der Wiener Goethe-Verein im Prunksaal der Österreichischen Nationalbibliothek eine große Ausstellung: „Goethe und Österreich. Was ich dort gelebt, genossen,...“

2003

  • Im 125. Jahr seines Bestehens beschließt der Wiener Goethe-Verein sich in Österreichische Goethe-Gesellschaft umzubenennen, um seinen ursprünglichen überregionalen Anspruch in einer neuen Situation des institutionellen Wandels im Bereich der Wissenschaften, der Bildung und der Kunstpflege zu untermauern und zukünftigen Schritten der Neustrukturierung vorzubauen.

28. 09. 2007

2007 - 2012

  • o. Univ. Prof. Dr. Heinz Krejci (Vorstand des Instituts für Handels- und Wertpapierrecht an der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien) wird Vizepräsident der Österreichischen Goethe-Gesellschaft

2013

  • Hofrat Dr. Karl Schütz (Direktor der Gemäldegalerie und stv. Generaldirektor des Kunsthistorischen Museums Wien) folgt em. o. Univ. Prof. Dr. Heinz Krejci als Vizepräsident

26. - 29. 09. 2018

  • Zum 140jährigen Bestehen der Österreichischen Goethe-Gesellschaft:
  • Festakt und Patronanz durch Bundesminister fürVerfassung, Reformen, Deregulierung und Justiz Dr. Josef Moser
  • Internationales kulturwissenschaftliches Symposion Wien
    Goethes Leben und Schaffen - Ein Bildungsfaktor im österreichischen Kulturraum
    (Leitung: em.o. Univ. Prof. Dr. Herbert Zeman)
  • Vorträge und Roundtable im Goethe-Zentrum Stift Kremsmünster
    zum Thema Goethe sammeln, um mit Goethe zu wirken. Die großen deutschen Sammlung- und Forschungsstätten
    (Leitung: em.o. Univ. Prof. Dr. Herbert Zeman)

Seit 2021

  • Kooperation der Österreichischen Goethe-Gesellschaft mit der Sigmund Freud Privatuniversität Wien im Rahmen der auf dem Forschungsprojekt „Literatur und Musik“ beruhenden Vorträge im Beethoven-Saal der Pfarre Heiligenstadt

2022

  • RA o. Univ. Prof. Dr. Friedrich Harrer (Professor für Unternehmensrecht und Bürgerliches Recht an der Paris Lodron Universität Salzburg und Rechtsanwalt) und Mag. Dr. Herbert Schrittesser (wissenschaftlicher Mitarbeiter von em. o. Univ. Prof. Dr. Herbert Zeman und seit 2007 Bibliothekar und Archivar der Österreichischen Goethe-Gesellschaft) übernehmen neben Hofrat Dr. Karl Schütz als weitere Vizepräsidenten besondere Aufgabenbereiche (Öffentlichkeitsarbeit/Organisation)

23. 09. 2022

  • Präsentation des 4. Bandes der Schriftenreihe der Österreichischen Goethe-Gesellschaft: Wirtschaft und Wissenschaft im alten Österreich. Karl Josef Sauer Lebenserinnerungen - August Sauer - Leben und Wirken in Prag, Hg. und dargestellt von Herbert Schrittesser und Herbert Zeman, in der Bel-Etage des Restaurants „Zum schwarzen Kameel“ in Wien